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Mode ist ein zentraler Bestandteil unserer Kultur. Sie drückt die Identität des Einzelnen, im engeren Sinne also den Menschen und seinen Körper aus, ob man sich dessen bewusst ist oder nicht. Die Wahl der Kleidung offenbart sehr viel über das eigene Selbstverständnis und über das Bild, welches wir nach außen vermitteln möchten. Mode kann den Körper schmücken, ihm Bedeutung und Macht verleihen, ihm zu sozialem Ansehen verhelfen, ihn begehrenswert und schön erscheinen lassen.
Erst das Zusammenspiel von dreidimensionalem, beweglichem Körper und ursprünglich lebloser Materie macht Mode lebendig und zur Mode. (vgl. Antoni-Komar 2001, S. 127) Mode und Körper, genauer gesagt Mode und Körperideal hängen also unauflöslich zusammen.
Die Wahrnehmung unserer Körper wird ebenfalls durch die Mode geprägt. Welches Körperideal wir gerade bevorzugen, hängt also sehr stark ab von der jeweilig vorherrschenden Mode. Die Kunsthistorikerin Anne Hollander kommt in diesem Zusammenhang zu einer interessanten Erkenntnis. Sie stellt anhand der künstlerischen Darstellungen des Körpers in der Geschichte fest:
„Wenn ausladende Moden modern sind, werden nackte Körper üppig dargestellt. Wenn die Mode die weiblichen Brüste flachpresst, haben weibliche Akte winzige Brüste, etc.“ (Antoni-Komar 2001, S. 128)
Jede Mode bedingt bzw. beinhaltet also ein bestimmtes Körperbild, welches das Ideal der jeweiligen Mode zum Ausdruck bringt.
Besonders für Frauen ist Mode seit jeher mit dem Streben nach Schönheit, Eleganz und Raffinesse verbunden. Sie verhüllt und verbirgt die Körperformen oftmals nur, um sie umso deutlicher zu offenbaren. Die Mode der Frau, welche nicht selten von Männern entworfen wird, dient vielfach dem Zweck das Begehren von Männern zu wecken. Zu diesem Zweck wird ihr Körper seit dem Mittelalter auf vielfältige Art modelliert, in seinen Reizen betont und ungeachtet der anatomischen Voraussetzungen gewaltsam deformiert oder grotesk überformt. Je nach geltendem Schönheitsideal wirkt ein solchermaßen geschmückter oder geschundener Körper dann besonders aufreizend. (vgl. Dietrich 2004, in: femme fashion, S. 202) Das Tragen des Korsetts spielt dabei über Jahrhunderte eine maßgebliche und aufgrund der gesundheitsschädlichen Wirkung auch eine tragische Rolle.
Die Modegeschichte des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts erlebt eine tiefgreifende Entwicklung. Die Vorstellung geht weg von der Kleider-Mode und hin zur Körper-Mode. Dabei markiert das Ablegen des Korsetts, im Rahmen der Frauen- und Kleiderreformbewegung als Befreiung von einem „modernen Folterinstrument“ propagiert, am Ende des 19. Jahrhunderts einen zentralen Wendepunkt. (vgl. Gaugele 2004, in: femme fashion, S. 58) Der weibliche Körper gilt nun nicht mehr als passiv, sondern sollte gestrafft und aktiviert werden. Zeitgleich kündigt sich in der zweiten Phase der Industrialisierung eine Veränderung der starren Gegenüberstellung männlicher und weiblicher Mode an. (Vgl. Ellwanger 2004, in: femme fashion, S. 84)
Mode und Körper - Geschlechterinszenierung
Kleidung ist heute im Grunde nicht mehr geschlechterspezifisch. Was früher durch die geschlechtlich klar getrennte Mode auf den ersten Blick kenntlich war, weicht einer immer größeren Variabilität der Kleidung und damit einhergehender Verunsicherung der Geschlechtsmarkierungen. Geschlecht wird jeden Tag neu aktiv hergestellt und neu interpretiert, indem wir unseren Geschlechtskörper durch Mode inszenieren, überhöhen, ‚veruneindeutigen’ oder verstecken können. Hierdurch entsteht ein Paradoxon:
„Während historisch bereits der verhüllte Körper biologisch eindeutig gekennzeichnet war, muss er im 21. Jahrhundert […] zur primären geschlechtlichen Identifizierung wieder vollständig entblößt werden.“ (Brandes 2004, in: femme fashion, S. 156)
Die soziale Konstruktion von Männlichkeit und Weiblichkeit wird in der Vergangenheit immer auch durch Körpergestaltung (Frisur, Kleidung, Accessoires) trennend hervorgehoben. Die heutzutage stattfindende Körper- und Hüllendiversifikation bringt hingegen körperliche und modische „Paralleluniversen“ hervor. (Vgl. ebd., S. 156)
Diese Paralleluniversen der Mode beziehen sich auf die Gleichzeitigkeit verschiedener Entwürfe oder Modellierungen eines einzigen Körpers. Früher gab es meist nur die Unterscheidung zwischen Alltags- und Sonntagskleidung. Heute jedoch gestaltet sich die Auswahl der Kleidung deutlich komplexer und geht auf in einer außerordentlichen „Vielgesichtigkeit“. (Vgl. ebd., S. 156) Die meisten Menschen gehören heute nicht mehr nur einer einzigen modischen Zielgruppe, sondern so vielen gleichzeitig an, dass der Begriff seine Bedeutung praktisch verliert.
Die Mode und die heutigen Körpervorstellungen insgesamt bedingen im Grunde für beide Geschlechter eine ex- und intensive Beschäftigung mit ihren Körpern. Die idealisierten weiblichen Körper reichen von anorektischen und bulimischen über knabenhaft-androgyne bis zu Barbie-ähnlichen. Wobei diese Vorstellungen sowohl psychische Probleme anzeigen können als auch enormes körperliches Training erfordern oder permanenter Esskontrolle bedürfen. (Vgl. ebd., S. 160)
Literatur:
Antoni-Komar, Irene (Hrsg.): Moderne Körperlichkeit: Körper als Orte ästhetischer Erfahrung, Bremen 2001.
Brattig, Patricia (Hrsg.): In. femme fashion 1780-2004. Die Modellierung des Weiblichen in
der Mode, Stuttgart 2004.
Ein sehr interessanter Blog!
AntwortenLöschenVielleicht finde ich ja einiges an Anregung für meine Examensarbeit :-p
("Mode Blogs - mediales Phänomen der Körperinszenierung"),
lieben Gruß,
Julia
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